Obwohl der Titel die Figur Antonia in den Mittelpunkt stellt, ist das Buch auch ein Porträt von verschiedenen Einwandererschicksalen im Westen Amerikas, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erzählt wird aus der Sicht des Waisen Jim, der bei seinen Grosseltern aufwächst. Zur gleichen Zeit, wie er zu seinen Grosseltern kommt, bezieht eine böhmische Familie in der Nachbarschaft ihr Heim. Sie leben sehr ärmlich in einem Erdhaus und sind auf die Hilfe ihrer Nachbarn angewiesen. Jim schliesst Freundschaft mit den beiden Töchtern und bringt Antonia (der älteren von beiden) Englisch bei. Nachdem der Vater von Antonia stirbt können die Kinder nicht mehr viel Zeit miteinander verbringen, da Antonia ihrem Bruder helfen muss, die Felder zu bestellen und so für das Überleben der Familie zu sorgen. Erst später, als sie beide in die nächstgelegene Stadt gezogen sind (Jim geht dort zur Schule, Antonia arbeitet als Haushaltshilfe), verbringen sie wieder mehr Zeit miteinander. Zu dieser Zeit treten auch noch andere Figuren auf, so auch zwei Freundinnen von Antonia, deren Lebenslauf dem Leser bis ins Erwachsenenalter erzählt wird. Gemeinsam ist Ihnen, dass sie alle eingewandert sind in dieses Land voller Möglichkeiten, nur was sie daraus machen ist sehr verschiedenen und unerwartet.
Obwohl man wenig über die Gefühle und Gedanken der Menschen im Buch erfährt, wachsen sie einem ans Herz und man glaubt ihre schwierigen Lebensumstände zu verstehen und bewundert umso mehr, dass sie nicht den Mut verloren und für ein glückliches Leben gekämpft haben.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fand es interessant, etwas über das Leben der Einwanderer zu erfahren, die sich im Amerika des 19. Jahrhunderts das Leben hart erkämpfen mussten.
Sonntag, 30. November 2008
Montag, 7. April 2008
Blindband / Gilbert Adair
Das Buch ist schon 1999 auf Deutsch erschienen und dieses Jahr neu aufgelegt worden im C.H. Beck Verlag.
Der Roman dreht sich um einen Schriftsteller, der durch einen Unfall seine Augen verloren hat und durch Verbrennungen enstellt ist, und einen jungen Mann, der dem Autor gegen Bezahlung dabei helfen soll, ein Buch zu schreiben. Die Geschichte, die relativ ruhig beginnt und grausig-spannend endet, ist fast ausschliesslich in Dialogform geschrieben. Allein wegen der Schreibart hat sich für mich die Lektüre des Buches schon gelohnt. Dazu kommt, dass der Roman nicht nur vortrefflich zeigt, wie abhängig und ausgeliefert ein Blinder ist, sondern auch damit spielt, wie schwierig es manchmal sein kann zu sagen, wer Opfer und wer Täter ist. Es ist eines jener Bücher, bei denen man erst am Schluss die Bedeutung von gewissen Szenen begreift und darum nochmals zurückblättern und sie wieder lesen muss. Sehr zu empfehlen!
Der Roman dreht sich um einen Schriftsteller, der durch einen Unfall seine Augen verloren hat und durch Verbrennungen enstellt ist, und einen jungen Mann, der dem Autor gegen Bezahlung dabei helfen soll, ein Buch zu schreiben. Die Geschichte, die relativ ruhig beginnt und grausig-spannend endet, ist fast ausschliesslich in Dialogform geschrieben. Allein wegen der Schreibart hat sich für mich die Lektüre des Buches schon gelohnt. Dazu kommt, dass der Roman nicht nur vortrefflich zeigt, wie abhängig und ausgeliefert ein Blinder ist, sondern auch damit spielt, wie schwierig es manchmal sein kann zu sagen, wer Opfer und wer Täter ist. Es ist eines jener Bücher, bei denen man erst am Schluss die Bedeutung von gewissen Szenen begreift und darum nochmals zurückblättern und sie wieder lesen muss. Sehr zu empfehlen!
Sonntag, 23. März 2008
Doppler / Erlend Loe
Der Protagonist ist ein Aussteiger, der alleine im Wald lebt. Anstatt sich um seine zwei Kinder und seine Frau zu kümmern, freundet er sich mit einem Elch-Kalb an, dessen Mutter er zur Nahrungsmittelbeschaffung töten musste. Ein etwas zweifelhafter Zeitgenosse aus moralischer Sicht gesehen, der einem nichts desto trotz sympathisch wird. Wenn man nicht weiter darüber nachdenkt, ist das Buch einfach lustig und herzig (dafür sorgt das Elch-Kalb) und ich habe es auf jeden Fall sehr gerne gelesen.
Freitag, 26. Oktober 2007
Der Schrecksenmeister / Walter Moers
Ein weitere Geschichte aus Zamonien. Diesmal spielt sie in der Stadt Sledwaya, in der „das Gesunde krank und das Kranke gesund“ ist. Wobie es eigentlich fast gar nichts Gesundes gibt. Echo, das fast an Hunger sterbende Krätzchen schliesst mit Succubius Eisspin, dem Beherrscher Sledwayas, einen teuflischen Vertrag ab, in dem er verspricht, es dreissig Tage lang mit den besten Leckereien zu verwöhnen. Dafür muss Echo ihm nach Ablaufen dieser Zeit sein Körperfett geben, was natürlich sein sicherer Tod bedeutet. Es beginnt für das Krätzchen ein Kampf, in den besten und ausgefallensten Mahlzeiten schwelgen, die Merkwürdigkeiten
Eisspins Reich und Sledwayas zu erkunden und letztendlich dem Versuch, dem Tod
zu entkommen.
Ob all der phantastischen Ideen des Autors, die einen an jeder Ecke der spannenden Geschichte erwarten, scheint man in einem Glückssee zu baden. Und wie man die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt hat, sieht man auf einmal eine Wüste von Bücher um sich ausbreiten, in der man nur selten eines findet, dass einem die Zeit bis zur Erscheinung eines neuen Buchs von Moers' etwas vergessen lässt.
von Pascal Frei
Eisspins Reich und Sledwayas zu erkunden und letztendlich dem Versuch, dem Tod
zu entkommen.
Ob all der phantastischen Ideen des Autors, die einen an jeder Ecke der spannenden Geschichte erwarten, scheint man in einem Glückssee zu baden. Und wie man die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt hat, sieht man auf einmal eine Wüste von Bücher um sich ausbreiten, in der man nur selten eines findet, dass einem die Zeit bis zur Erscheinung eines neuen Buchs von Moers' etwas vergessen lässt.
von Pascal Frei
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Sonntag, 21. Oktober 2007
Die Engelsfrauen / Jessica Gregson
Hinter dem so friedlichen Titel „Die Engelsfrauen“ verbirgt sich ein spannendes und makaberes Buch, das anscheinend auf wahren Begebenheiten beruht. Man kann es mit historischem Interesse lesen oder als Ratgeber für Frauen, wie man am besten mit unliebsamen Ehemännern verfährt oder aber als Warnbuch für Männer betrachten.
Falucska ist ein ungarisches Dorf am Ende der Welt. Man glaubt dort noch an böse Geister und Hexen. Sari, deren Mutter bei ihrer Geburt gestorben und deren Vater ein Heiler ist, ist ein gefundenes Opfer und schon als Mädchen unbeliebt und als Hexe verschrien. Als aber der erste Weltkrieg kommt, alle jungen Männer eingezogen werden und beim Dorf ein Lager mit italienischen Gefangenen aufgebaut wird, ändert sich die Stimmung im Dorf und die Frauen nehmen ihr Leben in die Hand und geniessen die Freiheiten. Sogar für Sari wird das Leben angenehm, weil die Frauen zumindest teilweise ihre Vorurteile vergessen. Mit dem Ende des Krieges aber kehren die Männer zurück, sie sind von diesem psychisch und physisch gezeichnet und die Frauen wollen sich nicht mehr einfach ihrem Schicksal fügen. Und sie finden einen Weg diesem zu entkommen.
Von daphne
Falucska ist ein ungarisches Dorf am Ende der Welt. Man glaubt dort noch an böse Geister und Hexen. Sari, deren Mutter bei ihrer Geburt gestorben und deren Vater ein Heiler ist, ist ein gefundenes Opfer und schon als Mädchen unbeliebt und als Hexe verschrien. Als aber der erste Weltkrieg kommt, alle jungen Männer eingezogen werden und beim Dorf ein Lager mit italienischen Gefangenen aufgebaut wird, ändert sich die Stimmung im Dorf und die Frauen nehmen ihr Leben in die Hand und geniessen die Freiheiten. Sogar für Sari wird das Leben angenehm, weil die Frauen zumindest teilweise ihre Vorurteile vergessen. Mit dem Ende des Krieges aber kehren die Männer zurück, sie sind von diesem psychisch und physisch gezeichnet und die Frauen wollen sich nicht mehr einfach ihrem Schicksal fügen. Und sie finden einen Weg diesem zu entkommen.
Von daphne
Samstag, 20. Oktober 2007
In Tasmanien / Nicholas Shakespeare
Haben Sie gerade Ihr Kindermädchen ermordet und sind Sie deshalb auf der Suche nach einer ruhigen Zuflucht mit klarer Luft? Dann ist Tasmanien genau das Richtige für Sie. Tasmanien, Australiens grösste Insel, mit seiner überwältigenden Natur ist heute ein beliebtes Ferienziel. Vor nicht ganz zweihundert Jahren hingegen löste eine Reise hierher Angst, Schrecken und Verzweiflung aus. Denn Van Diemen’s Land, wie Tasmanien damals hiess, war das Ende der Welt und bittere Endstation für britische Sträflinge. Indem Nicholas Shakespeare in diesem Buch über die Abenteuer seines entfernten Vorfahren Anthony Fenn Kemp, das wohl schwärzeste Schaf der Familie, und dessen verlässlichen Kompagnon und Schwager William Potter berichtet, entsteht ein vielschichtiges Portrait Tasmaniens. Geschichte, Geographie, Naturschönheit, das Leben der Einwohner – kurz: einfach Alles – wird hier abgedeckt.
Von Marc Frei
Von Marc Frei
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